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			Nachts am Meer 
			Unaufhörlich 
			brechen sich die wild aufschäumenden Wellen an der unbeugsamen Felswand, auf der ich sitze.
 Ein dunkelgelber Mond guckt aus der Schwärze des
 Himmels wohlwollend und in sich ruhend auf das tiefblaue
 Meereswasser hinab.
 
 Ein böiger, aber noch milder Wind, schwebt tänzelnd über
 die Wasseroberfläche. Und umgarnt auch mein Gesicht.
 Ich sitze einfach nur da und beobachte dieses Schauspiel
 der Nacht, mit den Augen eines Kindes. Voller Respekt,
 neugierig, aber offen, friedvoll und bewundernd lasse ich
 alle unnützen Gedanken los und gebe mich diesem
 Augenblick bedingungslos hin. Jetzt spüre ich wie sich
 mein Ego langsam aber sicher auflöst, so dass ich zerfließe
 wie das Meereswasser, auf das ich herabblicke.
 
 Ich werde förmlich ein Teil des milden Nachtwindes,
 schwebe mit ihm übers rauschende Wasser, dessen
 Teil ich auch bin und fühle die Macht des Mondes,
 als wäre er der Motor meines Seins. Es ist wie ein Tanz
 in der Schwerelosigkeit des Glücks. Dieser kurze,
 intensive Augenblick im Jetzt, ist ein Geschenk des
 Himmels. Ein geheimnisvoller Blick, hinter den Spiegel
 des Lebens. Ein aufflackern von etwas unfassbar Großem,
 dessen reine Schönheit und Macht mit Worten nicht
 zu beschreiben ist.
 
			Was gibt es mehr, 
			als so eine Nacht am Meer? |  |  |  |